Engagement und Ehrenamt – Einige Ideen
In vielen Sportvereinen ist das soziale Engagement auf Basis des ehrenamtlichen Wirkens der Mitglieder seit je her Teil der Vereins-DNA. Jugendförderung, Integration und weitere Aufgaben werden von Vereinen wie selbstverständlich umgesetzt. Dabei kann soziales Engagement helfen, neue Mitglieder für den Verein zu gewinnen, junge Menschen zu begeistern und so die langfristige Stabilität neben der Erreichung des Vereinszwecks zu fördern. Im Folgenden werden einige Ideen skizziert.
Was versteht man unter sozialem Engagement im Sport?
Soziales Engagement im Sport bedeutet, dass sich Sportvereine und Organisationen aktiv mit sozialen Fragen und Herausforderungen auseinandersetzen und sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen benachteiligter Menschen einsetzen. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen. Wir haben einige Beispiele herausgesucht:
- Im Mittelpunkt der Vereinsarbeit ist in der Regel die Jugendbetreuung und -förderung. Dies ist in der Regel die Kernkompetenz vieler Vereine.
- Durch öffentliche Aktionen und Kampagnen das Bewusstsein der Menschen für soziale Fragen und Herausforderungen schärfen.
- Durch Unterstützung und Förderung der Eingliederung und Integration von Menschen mit Fluchthintergrund oder Behinderungen in den Spielbetrieb. Im Rahmen der Flüchtlingskrise haben sich besonders die kleinen Vereine vor Ort in diesem Feld betätigt.
- Durchführung sozialer Projekte und Initiativen, die sich an benachteiligte Menschen richten innerhalb des Vereins oder der Organisation.
- Mitwirkung bei Umwelt- und Naturschutzprojekten
- Durch die finanzielle Unterstützung von sozialen Projekten oder Organisationen, die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von benachteiligten Menschen einsetzen. Siehe hierzu zum Beispiel die The UEFA Foundation for Children oder die Matthias Ginter Stiftung.
- Schaffung einer barrierefreien Spielstätte, so dass auch Menschen mit Behinderungen aktiv am Leben im Verein, zum Beispiel als Zuschauer oder Ehrenamtlicher, teilhaben können
- Die Schaffung von Bildungsmöglichkeiten sowie die Integration von benachteiligten Gruppen in den Arbeitsmarkt. Hier kann beispielsweise eine Partnerschaft mit Schulen oder Bildungseinrichtungen eine sinnvolle Maßnahme sein.
Klar ist aber auch, dass im Amateurbereich oft nicht das Geld vorhanden ist, um finanziell zu unterstützen oder nicht die Strukturen, um Angebote zu schaffen. Beispielweise kann der Verein aber auch eine Spendenaktion durchführen und so motivieren, anstatt selbst finanzielle Mittel zu mobilisieren. Insbesondere die kleinen Schritte im Amateurbereich sind wichtig, da hier der Großteil der Vereinsarbeit geleistet wird. Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Organisationen zur Förderung sozialer Ziele ist immer sinvoll.
Sensibilisierung anhand „Zeig Rassismus die Rote Karte„
Die Aktion „Zeig Rassismus die Rote Karte“ war eine Initiative, die darauf abzielt, Rassismus im Sport insbesondere im deutschen Fußball und in der Gesellschaft zu bekämpfen. Sie richtet sich vor allem an Sportvereine, Sportverbände, Schulen und andere Organisationen, die sich für die Förderung von Fairplay und Toleranz einsetzen möchten. Hier die Ziele der Kampagne:
- Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Rassismus und die negativen Auswirkungen, die es auf die betroffenen Menschen hat.
- Unterstützung von betroffenen Menschen und die Förderung ihrer Integration in die Gesellschaft.
- Ermutigung von Sportvereinen, Sportverbänden und anderen Organisationen, sich aktiv gegen Rassismus zu engagieren und Maßnahmen zu ergreifen, um Rassismus zu bekämpfen.
Erreicht wurde dies durch ein ganzes Bündel von Maßnahmen. In den Stadien der Bundesliga erhielten die Zuschauer Rote Karten, auf denen stand: „Zeig dem Rassismus die Rote Karte“. Die Karten wurden in dann von allen im Stadion gemeinsam hochgehalten. Auch die Spieler beteiligten sich an der Aktion.
Wie setzt man Barrierefreiheit um?
Die Optionen für ein Engagement im Sport sind so vielfältig, wie die Menschen, die den Sport lieben. Hier einige Ideen, wie du Barrierefreiheit umsetzen kannst:
- Schaffung der behindertengerechten Zugänglichkeit und Barrierefreiheit durch zum Beispiel Rampen.
- Unterstützung der Menschen mit Behinderung durch besondere Angebote und Hilfestellung. Zum Beispiel einen Abholservice am Spieltag.
- Spezielle Angebote für Menschen mit Behinderungen, wie besondere Sportgruppen.
Insbesondere beim Thema Barrierefreiheit kann die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen hilfreich sein. Man kann die Stadt ansprechen und um eine Kostenübernahme bitten. Bei der Unterstützung der Menschen mit Behinderung kann es besonders sinnvoll sein, die sozialen Träger miteinzubeziehen, da die Arbeit mit Menschen mit Behinderung viel Erfahrung braucht und häufig auch zeitintensiv ist.
Ehrenamt als Schlüssel im Bereich soziales Engagement
Inwiefern ein Verein sich sozial engagieren kann liegt in der Regel am ehrenamtlichen Engagement. Das ehrenamtliche Engagement spielt im deutschen Vereinswesen eine sehr wichtige Rolle. Es ist der Antrieb für viele Vereine und trägt wesentlich zur Förderung und Unterstützung kultureller, sportlicher und sozialer Aktivitäten bei. Ehrenamtliche Helfer organisieren Veranstaltungen, leiten Projekte, übernehmen Verwaltungsaufgaben und tragen so zur Realisierung der Vereinsziele bei. Außerdem sind sie oftmals ein wichtiger Teil der Gemeinschaft und fördern soziale Kontakte und den Zusammenhalt innerhalb des Vereins und mit anderen Institutionen.
Gleichzeitig fällt auf, dass es in den letzten Jahren einen Rückgang des ehrenamtlichen Engagements in Deutschland gegeben hat. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen. In unserer schnelllebigen Gesellschaft fällt es vielen Menschen schwer, Zeit für ehrenamtliches Engagement zu finden. Der Fokus liegt oft auf Beruf und Familie, so dass für andere Aktivitäten kaum noch Zeit bleibt. Ehrenamtliches Engagement wird häufig nicht ausreichend gewürdigt und wertgeschätzt. Viele Menschen fühlen sich daher nicht motiviert, ihre Freizeit zu opfern, ohne dafür ausreichende Anerkennung zu erfahren. Ehrenamtliches Engagement kann mit einem hohen Verantwortungsdruck verbunden sein. Dies kann für viele Menschen eine abschreckende Wirkung haben. Zu guter Letzt ist der demografische Wandel ein Katalysator. Mit dem Alter nimmt häufig auch die Bereitschaft zur Übernahme von ehrenamtlichen Tätigkeiten ab.
Um den Rückgang des ehrenamtlichen Engagements zu bekämpfen, ist es wichtig, den Menschen Anreize zu bieten und ihre Arbeit zu würdigen. Hier kann die Professionalisierung im Vereinswesen ein Schlüssel sein, um Frust zu vermeiden. Die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement müssen verbessert werden, um es für die Menschen attraktiver und umsetzbar zu machen. Der Fokus auf besondere Gruppen kann helfen. Aktive (Früh-)Rentner sind schon heute oft tragende Säulen des Vereinslebens. Auch junge Menschen die einen Bundesfreiwilligendienst absolvieren möchten, können eine Schlüsselrolle spielen.
Zwischenmenschliche Beziehungen und Motivation
Zwischenmenschliche Beziehungen und ihr Einfluss auf die Motivation können sehr stark sein. Positive soziale Interaktionen und ein Gefühl der Zugehörigkeit und Wertschätzung können die Motivation steigern und Menschen dazu inspirieren, sich ehrenamtlich zu engagieren und an Gemeinschaftsprojekten teilzunehmen. Umgekehrt kann ein negatives soziales Umfeld oder ein Gefühl der Nicht-Willkommenheit die Motivation beeinträchtigen und dazu führen, dass Menschen sich nicht engagieren. Daher ist es wichtig, dass Vereine und Organisationen ein inkludierendes und unterstützendes soziales Umfeld schaffen, in dem sich Menschen willkommen und geschätzt fühlen. Dies kann durch regelmäßige Treffen, Kommunikation und Anerkennung der Leistungen erreicht werden. Insgesamt kann man sagen, dass zwischenmenschliche Beziehungen einen wesentlichen Einfluss auf die Motivation haben, sich ehrenamtlich zu engagieren, und daher eine wichtige Rolle in der Förderung und Aufrechterhaltung des ehrenamtlichen Engagements spielen.
Du möchtest mehr erahren? Schau gerne auf Instagram oder Linkedin auf dem Profil von Felix vorbei und erfahre mehr über Nachhaltigkeit im Sport.